Gemeinde Merklingen

Seitenbereiche

Entdecke Merklingen

Volltextsuche

Seiteninhalt

Aktuelles aus der Gemeinde

Zuwendungsbescheid aus Investitionsprogramm Ganztagesausbau

Die Gemeinde hat einen Zuwendungsbescheid des Landes Baden-Württemberg aus dem Investitionsprogramm Ganztagesausbau für die Erweiterung mit Räumen für die Ganztagesbetreuung in Merklingen in Höhe von 932.730 EUR erhalten.

Bürgermeister Sven Kneipp und Manuela Uebele (Kämmerin) mit dem Förderbescheid vor der Grundschule Merklingen
Bürgermeister Sven Kneipp und Manuela Uebele (Kämmerin) mit dem Förderbescheid vor der Grundschule Merklingen

Freudig hält Bürgermeister Sven Kneipp den Zuwendungsbescheid des Regierungspräsidiums Tübingen vor der Grundschule in seinen Händen. Dieser Zuwendungsbescheid ist für die Gemeinde Merklingen ein äußerst wichtiger Finanzierungsbeitrag, bei einem Projekt, dass nach aktueller Kostenschätzung rund 1,39 Mio. EUR kosten wird. Auch wenn die aktuellen Ausschreibungen im Einzelnen günstiger geworden sind, steht das Projekt noch am Anfang.
Direkt nach Pfingsten haben die Rohbauarbeiten durch ein Heroldstatter Unternehmen in den Pfingstferien begonnen. Damit soll die Störung des Unterrichts so gering wie möglich gehalten werden.
Im Herbst letzten Jahres hat der Gemeinderat die Ausführungsplanung beim Architekturbüro Ott aus Laichingen beauftragt und im Januar 2025 den Grundsatzbeschluss für die Erweiterung und die entsprechenden Ausschreibungen gefasst. Zum damaligen Zeitpunkt haben sich Bürgermeister Sven Kneipp und Kämmerin Manuela Uebele im Gemeinderat stark gemacht, den Anbau umzusetzen, - auch wenn noch nicht klar war, wann und in welcher Höhe eine Förderung kommt. "Für eine gute Betreuung der Grundschulkinder braucht es entsprechende Räumlichkeiten, daher lag es uns am Herzen das Projekt anzustoßen, damit zum Schuljahresanfang 2026/2027 die Räumlichkeiten genutzt werden können." so Kneipp. Die Erweiterung schafft ein Gruppenraum mit 85 m² und einen zusätzlichen Ruheraum mit rund 32 m². Dazu gehört eine kleine Küche, ein Lagerraum, eine Terrasse sowie ein Flur. In diesem Zusammenhang wird auch eine behindertengerechte Toilette, welche es bisher noch nicht gab, geschaffen. Den Förderantrag hat Manuela Uebele, Fachbeamtin des Finanzwesens zusammen mit Bürgermeister Kneipp am 17. April 2024 gestellt. Das Förderprogramm war damals vierfach überzeichnet. Das Land entschied weitere Mittel in den Folgejahren zu stellen. Parallel dazu wurde auch ein Antrag auf Mittel aus dem Ausgleichsstock gestellt. Beide sind wesentliche Säulen, die der Albgemeinde mit 2.150 Einwohnern, die Finanzierung eines solchen Projektes überhaupt erst möglich macht.

Bundesministerien
Bundesministerien

Bereits im Jahr 2019 hat die Gemeindeverwaltung erstmals die Schaffung neuer Räumlichkeiten für die Ganztagesbetreuung in den Gemeinderat getragen. Zunächst wurde eine Machbarkeitsstudie, zusammen mit dem Architekturbüro Ott, für verschiedene Standorte ausgearbeitet. Nachdem klar war, dass die optimale Lage ein direkter Anbau an die Grundschule darstellt, konnten die Planung zusammen mit den Lehrern und auch der Elterninitiative "Kernzeit Kids" vorangetrieben werden. Diese Planungen mündeten schlussendlich in ein Baugesuch, dass seit Februar 2023 genehmigt bei der Gemeinde Merklingen in der Schublade lag. Manuela Uebele: "Dass wir nicht gleich mit dem Bau losgelegt haben, war eine richtige Entscheidung, denn zum damaligen Zeitpunkt hätten wir nur sehr geringe oder gar keine Zuschüsse erhalten". Damals ging die Kostenschätzung noch von 851.000 EUR aus und hat sich im Laufe der vergangenen 2 Jahre aufgrund der Baupreissteigerungen deutlich verteuert. Ohne Fördermittel hätte das Projekt geschoben oder gar ganz begraben werden müssen. Die Kommunen stehen aktuell vor riesigen Aufgaben. An allen Ecken und Enden explodieren die Kosten, mehren sich die Pflichtaufgaben und Freiwilligkeitsleistungen müssen auf den Prüfstand gestellt werden. Im schulischen Bereich ist neben dem Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung für die 1. Klasse ab dem Schuljahr 2026/2027 auch die kommende Sprachförderung "SprachFit" personell, organisatorisch und auch räumlich eine anspruchsvolle Herausforderung. "Den richtigen Zeitpunkt habe die Gemeinde zusammen mit dem Gemeinderat genutzt." so der Bürgermeister. In den vergangenen Gemeinderatssitzungen wurde nach verschiedenen Ausschreibungen, bereits einige Gewerke vergeben. Die Baumaßnahme hat bereits begonnen und wird voraussichtlich Mitte nächste Jahres abgeschlossen sein. Neben der Schaffung neuer Räumlichkeiten gilt es aufgrund der Novelle des Schulgesetzes den Schulstandort Merklingen weiterzuentwickeln. Die Ganztagesbetreuung mit Eltern und Lehrern zukunftsfit zu bekommen und dafür das entsprechende Personal zu finden. Mit Sorge betrachtet die Kämmerin die laufenden Kosten, die in den nächsten Jahren auf die Gemeinde Merklingen zukommen. Denn schon heute sei man bei der Kinderbetreuung im Bereich von 1,7 Mio. EUR Personalkosten ohne Ganztages- und Ferienbetreuung im Grundschulbereich. Sicherlich werden die Kosten durch den Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung, einer verlässlichen Ferienbetreuung sowie dem noch auf die Schulträger und die Grundschule zukommende Sprachförderung weiter ansteigen. Wie lange die Kommune noch diese enormen Summen tragen kann, ist fraglich. Im Jahr 2024 verzeichneten die Kommunen in Baden-Württemberg ein Defizit von über 3 Mrd. EUR. Ein historischer Höchststand, der bei den aktuellen Steuerschätzungen der nächsten Jahre erahnen lässt, dass es nicht leichter wird die zahlreichen Aufgaben rund um unser Gemeinwesen von Bildung, Betreuung, Sicherheit und Infrastruktur am Laufen zu halten.
Für das Vertrauen des Gemeinderates und die gute Zusammenarbeit bedankt sich Bürgermeister Sven Kneipp. Das sei keine Selbstverständlichkeit. "Den Mut zu haben ins Risiko zu gehen und mit einem Millionenprojekt anzufangen, dafür braucht es Menschen mit Visionen und das gegenseitige Vertrauen, dass wir es zusammen schaffen." so der Schultes. Nun hat der Start der Rohbauarbeiten sehr gute Voraussetzungen. Bürgermeister Sven Kneipp freut sich schon auf den Baufortschritt und vor allen Dingen auf die Fertigstellung Mitte nächsten Jahres.