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Der Gesetzgeber hat einen Rechtsanspruch auf Ganztagesförderung für Grundschüler/-innen im Rahmen des Ganztagesförderungsgesetzes (GaFöG) festgesetzt. Insbesondere sollen die Teilnahmechancen für Kinder, Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die Gleichberechtigung von Frauen und Männern damit verbessert werden. In Merklingen gibt es mehr als 20 Jahre die KernzeitKids – eine Elterninitiative, die durch Räumlichkeiten und Kostentragungen von der Gemeinde Merklingen unterstützt wird. Die Elterninitiative hatte bereits im vergangenen Jahr angedeutet, im Rahmen des Rechtsanspruchs die Betreuung in kommunale Hände zugeben. Aufgrund der Gesetzesänderung und dem Ansinnen der Kernzeitbetreuung hat sich der Gemeinderat am Anfang des Jahres mit dem Thema Rechtsanspruch und Ganztagesbetreuung auseinandergesetzt und auch verschiedene Varianten begutachtet.
Teilnahmechancen für Kinder, Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die Gleichberechtigung von Frauen und Männern damit verbessert werden. In Merklingen gibt es mehr als 20 Jahre die KernzeitKids – eine Elterninitiative, die durch Räumlichkeiten und Kostentragungen von der Gemeinde Merklingen unterstützt wird. Die Elterninitiative hatte bereits im vergangenen Jahr angedeutet, im Rahmen des Rechtsanspruchs die Betreuung in kommunale Hände zugeben. Aufgrund der Gesetzesänderung und dem Ansinnen der Kernzeitbetreuung hat sich der Gemeinderat am Anfang des Jahres mit dem Thema Rechtsanspruch und Ganztagesbetreuung auseinandergesetzt und auch verschiedene Varianten begutachtet.
Zunächst haben Gespräche mit dem Lehrerkollegium und den Elternbeiräten stattgefunden. Anschließend wurde ein Informationsabend zur Ganztagesbetreuung in der Gemeindehalle am 1. Juli 2025 mit verschiedenen Experten organisiert. Zu dieser Informationsveranstaltung waren Eltern der Grundschulkinder und Eltern der Kinder aus den Kindergärten eingeladen. Zunächst begrüßte Moderator Kai Gemeinder die anwesenden Eltern, Gemeinderäte, Lehrer sowie Interessierte aus dem Umland und die Referenten. Im Anschluss daran führte Andrea Speer vom staatlichen Schulamt Biberach in die Grundlagen zur Ganztagesbetreuung für Kinder im Grundschulalter ein. Sie zeigte detailliert die gesetzlichen Vorgaben und Möglichkeiten auf und konnte auch schon während ihres Vortrags verschiedene Fragen beantworten. Im Wesentlichen gibt es drei mögliche Varianten:
Variante 1: eine rein kommunale Betreuung, in der die Gemeinde die Verantwortung für eine Betreuung neben der Schule am Vor- und Nachmittag sicherstellen muss - ähnlich wie die bisherige Betreuung durch die KernzeitKids
Variante 2: gemäß § 4a Schulgesetz Baden-Württemberg in Form einer Ganztagesschule in verbindlicher Form (alle Schüler/-innern nehmen am Ganztagesbetrieb teil)
Variante 3: gemäß § 4a Schulgesetz Baden-Württemberg in Form einer Ganztagesschule in Wahlform (nur ein Teil der Schüler/-innen nehmen am Ganztagesbetrieb teil)
Die Varianten der Ganztagesschule sind jeweils mit verschiedenen Zeitmodellen möglich. Der Ganztagesbetrieb umfasst nicht mehr Unterrichtsstunden wie bisher. Für die Gemeinde Merklingen und dem Gemeinderat käme, wenn nur die kleinste Variante mit einem Ganztagesangebot an drei Schultagen pro Woche mit sieben Zeitstunden infrage. Gesetzlich wäre möglich an vier oder fünf Tagen mit bis zu acht Stunden ein Angebot vorzusehen. Für den Gemeinderat und die Verwaltung ist maximal die kleinste Form mit drei Tagen à sieben Stunden, zum Beispiel ab 7:30 Uhr bis 14:30 Uhr oder von 8 Uhr bis 15 Uhr in der verbindlichen oder Wahlform denkbar. Die Ganztagesschule ist kostenlos bis auf eine zusätzliche Betreuung an den „Nicht“-Schultagen oder ggf. vor der Schulzeit. In Abhängigkeit der Zeitmodelle und Gruppenanzahl stehen bei der Ganztagesschule zusätzliche Lehrerwochenstunden zur Verfügung, sodass mehr Lehrer an der Schule die Betreuung übernehmen. Das Konzept wird von den Lehrern erarbeitet und enthält eine Rhythmisierung des Tages zur Entzerrung mit mehr Pausen und Bewegungsanteilen für die Schüler. Verschiedenste Schulen machen sich aktuell auf den Weg in ein entsprechendes Ganztagesangebot, beispielsweise die Gemeinde Mühlhausen im Täle bereits zum Schuljahr 2025/26 in die verbindliche Ganztagesschule mit drei Tagen à sieben Stunden und auch die Stadt Blaubeuren hat bereits für die Grundschule in der Stadt das Ganztagesmodell ab September 2027 für die Klassenstufen 1 und 2 und ein Jahr später für die Klassen 3 und 4 einstimmig beschlossen.
Der Vortrag von Schulleiterin Tanja Glöggler und Anna-Luise Gerbaulet (Konrektorin) zeigte den Schulalltag an einer Ganztagesschule am Beispiel der Eduard-Mörike-Schule in Blaustein auf. Hierbei ging sie im Detail auf die Rhythmisierung des Schultages und der Möglichkeiten der Monitarisierung von Lehrerstunden ein. Mit dem Geld vom Schulamt können wertvolle Angebote für die Kinder geschaffen werden die von Kooperationen wie einer Musikschule über Sprachförderung mit der Sängerin Nicole Häußler (NIC DIAMOND) bis hin zu Kunstprojekten von kontiki aus Ulm gehen. Des Weiteren zeigten die beiden Lehrerinnen auf, welche Herausforderungen aber auch Chancen im Ganztag stecken.
Im Nachgang erläuterte Diana Speth, fachliche Leitung der Kinderbetreuung in der Gemeinde Merklingen, die Betreuungsmöglichkeiten sowohl in der Ganztagesschule (verpflichtend oder Wahlform) oder auch der kommunalen Betreuung. Dabei zeigte sie vor allem auf, dass man über die Schulräume hinausdenken muss, da Ideen immer auch einen entsprechenden Raum brauchen. Hierbei stehen neben der Grundschule und dem bereits begonnenen Anbau Möglichkeiten im Naturkindergarten, in der Gemeindehalle, in der Sporthalle, im Backhaus, auch im Wald oder mit anderen Projektpartnern wie der Kirche, dem Sportverein, der VHS, der Soccerarena und verschiedenen Privatpersonen zur Verfügung.
Im Nachgang zu den Vorträgen gab es eine Podiumsdiskussion zum Thema Ganztagesbetreuung. Auf dem Podium waren neben Andrea Speer vom staatlichen Schulamt auch Tanja Glöggler als Schulleiterin einer Ganztagesschule sowie eine Carmen Rack Mitarbeiterin einer kommunalen Betreuung in Schelklingen und Susanne Knöfel als berufstätige Mutter. In diesem Rahmen wurden verschiedenste Fragen diskutiert und Fragen aus dem Publikum beantwortet.
Zum weiteren Ablauf hat der Gemeinderat beschlossen, nach der Informationsveranstaltung eine Elternumfrage zum Bedarf der Ganztagesbetreuung auf den Weg zu bringen. Die Umfrage läuft bereits. Die Abstimmungsmöglichkeit besteht bis zum 28. Juli 2025. Der Gemeinderat wird sich im Nachgang die Ergebnisse der Elternumfrage detailliert anschauen und weiter über das Thema Ganztagesförderung beraten. Zum Schuljahr 2026/2027 wird noch kein neues Konzept umgesetzt werden können. Daher haben sich der Gemeinderat und die Verwaltung darauf geeinigt für das Schuljahr 2026/27 vorerst eine kommunale Betreuung, ähnlich wie es die KernzeitKids bisher angeboten hat, fortzuführen. Wir bitten die Eltern der Grundschule und des Kindergartens sich, falls noch nicht erfolgt, an der Elternumfrage zu beteiligen. Der QR-Code zum Abrufen der Umfrage wird nochmals über die jeweiligen Kindergarten- und Schulapps verteilt.