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Merklingen (Druckversion)

Gemeinde Aktuell

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KWM Merklingen

KWM wurde bereits 1957 in Wernau als "Schlichter & Süss OHG" gegründet. 1969 und somit vor 56 Jahren ist die Firma nach Merklingen zunächst in die Gartenstraße umgezogen und wurde als KWM (Kunststoffwerke Merklingen) gegründet.




Luftbild KWM
Luftbild KWM

Beim Firmenbesuch von Bürgermeister Sven Kneipp erläuterte Josef Rommler die aktuellen Herausforderungen im Kunststoffspitzgeschäft. Rüstig und immer noch voll da, geht der Inhaber mit 85 Jahren jeden Tag voller Tatendrang in seine Firma – Ruhestand nein danke. Neben ihm ist seit 5 Jahren auch Stefan Sander Geschäftsführer und mit einem "schlanken" Leitungsteam versuchen sie, die 56-jährige Firmengeschichte am Standort Merklingen auf Kurs zu halten

Aktuell hat die Firma rund 60 Mitarbeiter, und als mittelständischer inhabergeführter Betrieb liegt Josef Rommler der Erhalt der Arbeitsplätze am Standort Merklingen ganz besonders am Herzen. Die Firma hat Höhen und Tiefen erlebt. Besonders schwer war, als Mitinhaber Walter Süss 2011 verstarb. In den vergangenen Jahren war die Energiekrise schwer zu verdauen. Das Spritzen von Kunststoffteilen braucht viel Energie, umso wichtiger ist, dass die Energiepreise auch für den Mittelstand sinken, um am Markt wettbewerbsfähig zu bleiben.

Zunächst war die Firma in der Gartenstraße in einem ehemaligen Textilbetrieb untergebracht, bevor sie 1980 an den heutigen Standort umgezogen ist. Das jetzige Produktions- und Bürogebäude wurde in der Vergangenheit auch um weitere Lagerflächen erweitert. Der Betrieb zeigt sich seit Jahren immer wieder in Nischenbereichen als sehr innovativ. So hat man in die Entwicklung von alternativen Materialien mit nachhaltigen Rohstoffen und Biopolymeren investiert und ist hier erfolgreich tätig. Wood-Plastic-Composites (WPC) sind Kunststoffprodukte, die einen unterschiedlichen Anteil von Holz bzw. Holzmehlen und Additiven aufweisen. Ebenso wird bei der KWM naturfaserverstärkter Kunststoff (NFK) verarbeitet. Diese sind ähnlich wie WPC und werden mit unterschiedlichen Pflanzenfasern (Jute, Flachs oder Sisalfasern) produziert und sind somit Faser-Kunststoffverbunde. Auch Biopolymere, sogenannte Biokunststoffe, können bei der KWM in Form gebracht werden. Ihre Basis sind nachwachsende Rohstoffe, z. B. Stärke, Zellulose, Pflanzenöle oder Fruchtzucker.

Bürgermeister Kneipp und Geschäftsführer Rommler bei der Besichtigung
Bürgermeister Kneipp und Geschäftsführer Rommler bei der Besichtigung

Bei der Führung durch die Produktionshalle erläuterte Josef Rommler die einzelnen Maschinen, die im Mehrschichtbetrieb teils voll- oder halbautomatisch betrieben werden. In Merklingen werden an diesen Maschinen Konsumartikel des täglichen Bedarfs wie WC-Sitze, Schemeln, Teile der Möbelindustrie vom Bürostuhl über Barhocker bis hin zu Bauteilen von Tischen produziert, sowie den Klassiker, den viele Merklinger kennen, die Schneeschaufel, aber auch Teile, die in der Medizintechnik verarbeitet werden. Wer lernen möchte, wie man Kunststoffe produziert, kann dies über eine Ausbildung bei der KWW tun. Es werden regelmäßig Ausbildungsplätze, insbesondere als Kunststoff- und Kautschuktechnologe, angeboten.

Im weiteren Austausch zwischen den Geschäftsführern und der Gemeinde standen allgemeine Themen aus der Politik auf der Tagesordnung, denn auch die KWM kämpft seit Jahren mit hohen Energiekosten, dem ständig wachsenden Bürokratismus und würde sich hier über klare Signale der Bundes- und Landesregierung, freuen. Auch an die Gemeinde selber gab es die Bitte, Straßenschäden im Bereich der Zufahrt zu reparieren oder im besten Fall eine komplette Sanierung der Breite Straße vorzusehen. Bürgermeister Kneipp erläuterte, dass aktuell der Bedarf zur Unterhaltung der Infrastruktur sehr groß ist und derzeit die Breite Straße zwar priorisiert ist, jedoch im nächsten Jahr nicht angegangen werden kann. Die Schlaglöcher wird man in den nächsten Wochen schließen.

Über 50 Jahre verbindet den Betrieb und die Gemeinde eine vertrauensvolle Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Wenn Themen anstehen, so könne man diese mit der Gemeinde erörtern. Beide Seiten haben ein Grundverständnis für die Themen, die dem jeweiligen Gegenüber am Herzen liegen, so Josef Rommler, der nicht müde wird, sich für die KWM, seine Mitarbeiter und Kunden einzusetzen.

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